Radtour für die Menschenrechte 2025 – unterwegs mit Amnesty International
Vom 6. bis 13. Au
gust 2025 rollte wieder die alljährliche Radtour für die Menschenrechte von Amnesty International durch Mitteldeutschland. Ausgangspunkt war Magdeburg, von wo aus die 22 Teilnehmer:innen über weite Strecken dem Saale-Radweg folgten – mit Stationen in Barby, Dessau, Bernburg, Halle, Weißenfels – und schließlich weiter westwärts nach Leipzig.
Die Gruppe war bunt gemischt und kam aus allen Teilen Deutschlands: von Friedrichshafen am Bodensee, über Düsseldorf, Heidelberg, Waiblingen bei Stuttgart, Würzburg, Braunschweig bis hin zu den nördlichen Regionen mit Lüneburg und Schwerin.
Ein Begleitfahrzeug sorgte für Logistik und Transport, während bestes Sommerwetter die Fahrt wie auch die Aktionen unterwegs begleitete.
Aktionen unterwegs
In jeder Etappenstadt wurde zwischen 10 und 12 Uhr ein Infostand aufgebaut: dort kamen die Radler:innen mit Passant:innen und Anwohnenden ins Gespräch, verteilten Materialien und sammelten Unterschriften für Petitionen. Thematische Schwerpunkte waren:
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Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine
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Unterstützung iranischer Menschenrechtsaktivist:innen
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Beendigung der Inhaftierung der Uigur:innen in China
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ein Schreiben an Bundeskanzler Friedrich Merz und Außenminister Johann Wadephul zur Nahostpolitik – mit der Forderung nach einer differenzierten Haltung zu Israel sowie Priorität für Waffenstillstand und Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung
Darüber hinaus rückten einzelne Schicksale verfolgter Menschenrechtsaktivist:innen in den Fokus.
Öffentlichkeit & Resonanz
Bereits zum Start führte MDR Kultur ein Interview mit der Gruppe, die dank ihrer auffälligen Logos und Präsenz auf den Radwegen vielerorts Aufmerksamkeit erregte. Passant:innen fragten interessiert nach Zielen und Hintergründen.
Die Gespräche an den Infoständen waren lebhaft – oft zustimmend, gelegentlich kritisch. Häufig kam der Einwand, Amnesty solle sich doch stärker um Missstände in Deutschland kümmern. Gleichzeitig gab es herzliche Begegnungen: In Weißenfels etwa begrüßte eine junge queere Frau die Gruppe begeistert, weil sie selbst täglich Diskriminierung erfährt. Im gleichen Ort fiel jedoch auch der feindselige Kommentar, man müsse „Leute wie Amnesty abfackeln“. So zeigte sich die ganze Spannbreite politischer Meinungen.
Besonders positiv: In Barby empfing der Bürgermeister die Gruppe persönlich und unterstützte sie tatkräftig, indem er die Petitionen im Rathaus zur Unterschrift auslegen ließ.
Fazit
Die Tour machte erneut deutlich: Zwar ist Amnesty International in seiner politischen Arbeit in Deutschland noch nicht allseits bekannt – doch wo Menschen in Kontakt kommen, überwiegen positive Reaktionen. Die Radtour für die Menschenrechte erweist sich jedes Jahr aufs Neue als wichtige und wirksame Aktion, um Amnesty sichtbarer zu machen, Menschen zum Mitmachen zu bewegen und die konkrete Arbeit für Menschenrechte zu stärken.






